Die Geschichte des Schreibhauses...

...ist die Geschichte literarisch gemeinter Irrtümer...

...könnte man meinen. Aber wohnt nicht jedem Anfang ein Zauber inne?

Ideller Hintergrund...

Diese Schreibhaus-Geschichte ist im Grunde meine Geschichte, nicht weil ich alles alleine erlebt und erfunden habe, sondern weil ich sie schreibe! Im Sinne von "erzähle". Denn Geschichte haben wir nicht geschrieben - ich nicht, die anderen nicht, die irgendwie mitwirkten.

Heute denke ich, wir waren alle Mitwirkende, ein Hölderlin-Wort geht mir nicht aus dem Sinn: Ein Zeichen sind wir, deutungslos.

"Deutungslos" im Sinne von "bedeutungslos"? Bedeutung wird meist aposteriori verliehen. Neue Konzepte, Kontexte und Deutungszusammenhänge gewichten im Nachhinein.

"Deutungslos" im Sinne von "unverstanden"? "uninterpretiert" links liegen gelassen?

Dezember 1994 erschien das "Werk" als Ergebnis eines Literaturworkshops "kreatives Schreibtraining" beim Akademischen Förderungswerk der Ruhr-Universität Bochum, das ein schier einzigartiges Kulturbüro namens "boSKop" unterhielt.

Als Workshopleiter gegen Honorar gab ich dort frei nach Schnauze einen nach eigenen Kriterien entwickelten Kurs unter dem besagten Titel. Er betonte den sportlichen Aspekt des Schreibens. Schreiben könne, ja müsse sogar, durch ständige Aktivität gestärkt und entwickelt werden. Das Training war nicht die äußerliche Vermittlung von Fähigkeiten durch Informationen. Literarisches Schreiben keine Sache der Schulung und Lehre!

Das Schreiben ist in erster Linie eine Tätigkeit, eine Berufung der Leidenschaft, ein Nichtlassenkönnen! Die Philosophie des Schreibhauses basierte von Anfang an auf dieser Grundannahme.

Im Grunde hatte ich einen inneren Widerspruch, den ich ignorierte oder dessen ich nicht gewahr wurde, der aber irgendwann damit begann, das Schreibhaus vor sich her zu treiben! Und leider, leider ließ ich mich zum Treiben treiben!

Die wichtigste Frage aber ist und bleibt: wie können wir in uns die kreativen Schreibkräfte entfesseln, befreien und zum Licht führen? Zu einem Licht der Sonne und nicht der Schattenwelt der Eitelkeiten?!
- Schreibhaus-Geschichte 1 -
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